Streetfood – eine Entdeckungstour auf der Straβe
Blechernd klingelt die Titelmelodie von Star Wars durch die Straβen... oder vielleicht doch lieber Titanic? Was manche jetzt vielleicht für eine verknitterte Jukebox halten, ist eigentlich ein Eisverkäufer, der mit seinem knallorangenen Wägelchen durch die Straβen zieht. Bei der kleineren Version wird einfach dauerhaft ein kleines Glöckchen geschwungen.
Dies ist nur ein Beispiel wie die unzähligen Straβenverkäufer auf sich aufmerksam machen. Sei es der fahrradfahrende Brotverkäufer mit einem Riesenkorb auf dem Gepäckträger, der durch einen kratzigen Lautsprecher seine Ware anpreist, oder der Kokosnussverkäufer, der seinen schweren Wagen mit den Rufen „Doong, doong“ (Khmer: Kokosnuss) durch die Straβen karrt.
Jeden Tag sind die Strassen von Kambodscha, vor allem Phnom Penh, lebhaft mit diesen mobilen Essständen, deren Inhalt auch von der Tageszeit abhängig ist. So trifft man die Suppenküche vor allem morgens an, während die frittierten Fleischbällchen in Regenbogenfarben vor allem nachmittags und abends erhältlich sind.
Auch die Region bzw. der Verkaufsort hat einen groβen Einfluss auf die Art des Streetfoods. Kokosnuss-Waffeln bekommt man vor allem um Märkte herum und frittierte Insekten vor allem an Busstopps und in Grillrestaurants. Dazu gibt es manche Snacks nur in bestimmten Städten: der Kro Lahn, Klebreis mit Kokosmilch und Bohnen im Bambusrohr, ist nur typisch für einige Regionen wie Battambang oder Kratie, und auch dort geschmacklich unterschiedlich. Und in Siem Reap sieht man v.a. in der Touristenmeile an jeder Ecke Stände, die Fried Ice Cream Rolls verkaufen. Hierzu wird eine Kugel Eis mit Ergänzung nach Wahl wie Avocado oder Oreo sowie Sauce auf einer gefrorenen Platte haxelnd zusammengemischt, ausgestrichen und in kleine Rollen geschoben. Allein die Vorführung ist ein Spektakel, wenn der Eismann im Takt seinen Spatel schwingt.
Es gibt jedoch auch die klassischen Verkaufsschlager, die überall und fast ganztägig erhältlich sind. Fried Noodles vor deinen Augen zubereitet, verschiedenes (saisonales) Obst, geschält und fertig zum Reinbeiβen oder Getränke in schreienden Farben. Die für mich sehr leckeren Süβkartoffelpuffer und süβ-salzigen, gegrillten Bananen sind auch sehr verbreitet, nur komischerweise nie dann erhältlich, wenn man sie gern essen würde ;)
Die meisten Verkäufer haben einen Wagen zum Schieben oder diesen an ihrem Motorroller befestigt. Es gibt jedoch auch welche, v.a. Frauen, die ihre gesamte Küche wie ein Wasserträger durch die Gegend tragen. Die verschiedenen Körbe hängen dabei an einem sich biegenden Bambusstab, der bei jedem Schritt schwingt. Zwischendurch lassen sie sich irgendwo nieder und bereiten z.B. gegrillte Sandwiches zu oder servieren Khmer Nudeln mit Sauce und Gemüse.
Dies ist nur eine kleine Auswahl von der Essensvielfalt auf Phnom Penhs Straβen. Den Rest müsst ihr bei eurem nächsten Besuch selbst erkunden ;)