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Unser Brunnen- unsere Gesundheit


Es ist ein Samstag, an dem wir mit unseren Motos zu dem Interview fahren. Heute ist es besonders heiß und die staubigen Straßen sind etwas leerer als sonst. Aber wirklich Wochenende gibt es hier auf den Dörfern nicht. Jetzt zur Erntezeit arbeiten die Menschen hier täglich. Auf den Feldern, an denen wir vorbei fahren, ernten die Bauern ihren Reis. Sie tragen immer lange Kleidung, denn die teilweise sehr scharfen Reisblätter führen schnell zu Hautverletzungen und Rötungen. Auch der Kopf wird mit Tüchern geschützt, die manchmal an Turbane erinnern.

Alles wird mit der Hand gesät, geerntet, gedreschoschen und gesiebt. Touch Yom ist ebenfalls Reisbauer. Er lebt mit seiner Familie etwas außerhalb von Por Preasang Village in der Tapeam Commune. Der ca. 55 jährige Bauer wohnt mit seiner Frau und ihren 8 Kindern in einem typischen kambodschanischen Holzhaus. Die Kinder toben auf dem Hof herum und als wir ankommen bleiben sie neugierig stehen, denn oft sehen sie hier keine Ausländer.

Der Brunnen auf ihrem Hof wurde im März 2014 fertiggestellt. In der Trockenzeit wird er von bis zu 30 Familien genutzt. Vorher mussten sie die ca. 1,5 Km zum Teich bei der Pagode im Dorf mindestens zwei Mal täglich mit einem größeren Karren oder bis zu 6-7 Mal täglich mit dem Fahrrad zurücklegen. Das nimmt Zeit und Kraft in Anspruch. Um diese Zeit zu sparen haben sie oft Wasser gekauft und mussten für zehn Personen entsprechend viel kaufen. Seitdem sie den Brunnen nutzen, sparen sie viel Zeit und Geld, was sie wiederum in ihren Hof investieren können.

Mittlerweile bauen sie zum eigenen Verbrauch Gemüse an. So müssen sie kein mit Pestiziden belastetes Gemüse, was aus Vietnam importiert wird, kaufen. Aber allein schon durch die schlechte Wasserqualität des Teiches hatten sie oft Magenprobleme und Durchfall. Entsprechend oft mussten sie teure Medikamente kaufen. „Unsere Lebensqualität hat sich unglaublich gesteigert“, sagt Touch und lächelt seine Frau an. Das Wasser wird hauptsächlich für den täglichen Bedarf der Familie genutzt.

Es ist kein Problem damit zu kochen oder zu waschen. Sie kümmern sich auch viel mehr um ihre Hygiene, die Kinder waschen sich nun täglich, alle legen viel mehr Wert auf ihre tägliche Hygiene, da das Wasser ständig zur Verfügung steht. „Unser Brunnen- unsere Gesundheit!“

Geschrieben von Annika Bredehöft Volunteer in der Gemeinde Tapeam November/ Dezember 2014

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