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Die Kambodschaner und das Essen

Generell gesagt: Kambodscha ist ein Land des Essens. Man geht keine 10 m weit auf der Straβe, ohne an einem der verschiedenen Stände mit Essbarem vorbeizukommen. Kambodschaner können gefühlt auch zu jeder Zeit essen, manchmal auch so schnell hintereinander, dass mein Magen schon bei der Vorstellung rebelliert. Oft gibt es bei uns im Büro vor- und/oder nachmittags Snacks und bei einem Workshop hatte ich sogar einmal das Gefühl, dass wir mehr Kaffeepausen als Arbeitsphasen hatten.

So ist mir schon des Öfteren der Gedanke gekommen, dass einige Kambodschaner mit dem Magen denken. Ich hatte z.B. mal einen Kollegen, nach dessen Magen ich die Uhr stellen konnte. Während er um 11:59 Uhr noch konzentriert arbeitete, schaute er um Punkt 12 Uhr hoch und fragte mich gespannt: Dow niam bai? (‚Gehen wir essen?‘ bzw. wörtlich übersetzt ‚Gehen wir Reis essen?‘)

Typisch für ein Mittagsrestaurant: man wählt aus verschiedenen, fertigen Gerichten aus, die dann mit Reis gegessen werden

An diesem Sprachgebrauch könnt ihr schon sehen, dass (weiβer!) Reis die Hauptrolle der kambodschanischen Küche spielt. Ergänzt wird er mit einem bunten Mix aus Gemüse, reifem und unreifem Obst, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, Tofu oder Ei. Je nach Gericht sind diese Zutaten gekocht, gebraten, gedünstet, frittiert oder gedämpft, in Suppen oder Saucen. Die zugehörigen Gerüche sind natürlich überall ein bekannter Begleiter.

Morgens wird entweder Reis mit Fleisch, Nudelsuppe oder Reisbrei, der sogenannte Bobor, gegessen. Ein herzhaftes Gericht am Morgen empfinden die meisten Deutschen bekanntlich als weniger appetitanregend, andersherum können sich Kambodschaner schwer vorstellen, dass man eine Mango auch zum Frühstück essen kann.

Die typische Nudelsuppe am Morgen

Auch Süβliebhaber kommen in Kambodscha ganz auf ihre Kosten. Zum einen gibt es die verschiedenen, Numms – kleine Kuchen aus verschiedenen Kombinationen aus Klebreis, Banane, Mango, Jackfruit, Kokosmilch, Bohnen, Kürbis und weiteren Zutaten, die meist in Bananenblättern gegrillt oder gedämpft werden. Wer es jedoch noch um einiges süβer haben will, sollte zu den Desserts greifen. Auch hier gibt es verschiedenste Zutaten – Kürbis, Taro, Palmfrucht, Basilikumsamen, Obst, Bohnen, Jelly, Klebreis etc., die beinahe alle mit Zucker eingekocht werden. Serviert werden sie mit Eis, Kokosmilch, Zuckersirup und Kondensmilch. Wer also die volle Ladung nimmt, ist danach high vom Zucker.

Desserts im Strassenlokal

Das beste an der kambodschanischen Esskultur ist aber wohl das gemeinsame Essen. Hier ist es normal, dass alle Gerichte, die mit weiβem Reis gegessen werden (in Khmer ‚mohob‘ genannt), geteilt werden. Wenn ich mit meinen Kollegen essen gehe, bestellt jeder ein mohob, von denen sich dann jeder aus der Mitte des Tisches bedienen kann. Dazu bekommt jeder einen (Riesen-) Teller Reis. Ein herrlicher Gebrauch, um sich durch alle möglichen Gerichte durchzuprobieren!

Appetit bekommen? Dann wird es höchste Zeit nach Kambodscha zu kommen und selbst die leckere Küche zu probieren. Und für alle Neugierigen gibt es exotische Besonderheiten – dazu mehr im nächsten Post.


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